Projektwelt Newsletter Dezember 2022

VI-TRAIN – überrascht immer wieder!

Online/digitales, oder besser virtuelles Training ist für viele Menschen immer noch Neuland. Wenn sich jemand allerdings damit beschäftigt hat, birgt das innovative Projekt der BHÖ dennoch Überraschungen: Ganz einfach dadurch, dass in VI-TRAIN der Trainingsbedarf des gebauten Kulturerbes adressiert wird. Auch die Teilnehmer:innen des Multiplier Events in Budapest am 22. September 2022 und der Eröffnung des Hauses der Digitalisierung in NÖ am 29. September 2022 waren überrascht über den ganz praktischen Zugang, den das Projekt bietet. Im Normalfall wird da eher an ein digitales Museum oder ähnliches gedacht. VI-TRAIN entwickelt aber ganz konkrete Szenarien – oder Elemente – wie bauhandwerkliche Tätigkeiten im Kulturerbe virtuell trainiert werden können. Im Erasmus+ Projekt VI-TRAIN geht es ja um Trainings für traditionelles/bedrohtes Handwerk und den Umgang mit Bauschäden an historischen Gebäuden. Für die besonderen Anforderungen eines virtuellen Trainings von traditionellen Handwerken finden sich keinerlei Best Practice Beispiele und das heißt, die Partner von VI-TRAIN schaffen diese erst. Das Konsortium entscheidet gerade, welche Handwerke sich für solche Best Practice Beispiele am besten eignen, welche Ausrüstung dafür nötig ist und wo diese Trainings sinnvollerweise stattfinden sollen. Dabei wird besonders auf eine ökonomische und ökologische Planung sowie geeignete Kooperationspartner geachtet.

Networking Meetings im September und Oktober 2022 im Rahmen des Pact for Skills waren geeignete Plattformen für einen intensiven Ideenaustausch. Mehr zu Erasmus+ Projekt VI-TRAIN finden Sie hier


The European Heritage Academy feiert 5 Jahre!

Im Herbst 2017 wurde das erste Erasmus+ Projekt der BHÖ abgeschlossen und eine Lösung für die Umsetzung der entwickelten Kurse gesucht. Die Antwort war die Gründung von The European Heritage Academy/EHA im Dezember 2017. Und das ist schon ganze fünf Jahre, zahlreiche Kursveranstaltungen und neue Projekte her! Deshalb findet am 22. März 2023 in Mauerbach eine Jubiläumsfeier zum fünften Jahrestag der EHA statt. Gefeiert werden auch die neu entwickelten Kurse des „Energy Experts“ und des „Digital Experts“ aus den Projekten PRO-Heritage und INCREAS, die im Verlauf des Jahre 2023 in den Regelbetrieb übergehen. In 2024 folgt dann die Ausbildung des virtuellen „Building Damage Inspectors“ aus VI-TRAIN. Genaue Termine finden Sie hier.

Somit bietet The European Heritage Academy ab Herbst 2022 zertifizierte Weiterbildung im Bereich historische Gebäude im Bereich Maintenance, Digitalisierung und Energie-Effizienz an – und das für alle Interessierten/Spezialist:innen aus ganz Europa. Zukünftig wird die EHA ein Baustein der geplanten EU Kompetenz­zentren sein, deren Prototyp im Rahmen des FLIP2 Pilotprojektes INCREAS in Mauerbach entsteht.

Hinter der EHA, wie die Academy kurz genannt wird, stehen bekanntlich die Burghauptmannschaft Österreich (BHÖ) und das Bundesdenkmalamt (BDA) als Träger.

Die UBW Unternehmensberatung Wagenhofer GmbH stellt qualifizierte TrainerInnen zur Verfügung.

EHA Kurse bilden gemeinsam mit E-Learning die Basis für die Zertifizierung durch die ECQA – European Certification and Qualification Association (https://jobcertification.eu/), einer in Österreich ansässigen internationalen Vereinigung.

Mehr zu The European Heritage Academy finden Sie hier


Kulturerbesiegel und EHL Netzwerk – weiterhin aktiv

Auch nach Ende des EU Netzwerk-Projekts EHL@N im Februar 2022 sind die Netzwerk-Mitglieder weiter aktiv und engagiert. Mittlerweile 60 Stätten tragen das EHL Siegel, verliehen von der EU Kommission für historische Stätten, die grundlegende Bedeutung für die EU und deren Werte haben. Im Rahmen einer Veranstaltung der Culture Capitals 2024 wurde in Bad Ischl am 17. September das Best Practice Beispiel der Hofburg Wien vorgestellt und die Vorteile eines EHL Siegels diskutiert. Am 23. September wurde die Werkbundsiedlung als neuer Träger des EHL Siegels vom Netzwerk begrüßt und ein reger Austausch gestartet.

Das Netzwerk der EHL Stätten besteht seit 2013 und hat mit dem Verein von Stätten ausgezeichnet mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel seit 2021 auch eine rechtliche Grundlage. Damit soll der noch junge Verein zur Drehscheibe für künftige Aktivitäten des Netzwerks werden.

Eine Schlüsselaufgabe ist die Verbreiterung der Netzwerk-Kontakte zum Nutzen der EHL Stätten aber auch anderer Spezialist:innen des Kulturerbes in Europa. So wird der Netzwerk-Manager. im Rahmen des Projekts Be.Cultour, das vom CNR -ISPC koordiniert wird, als Referent am folgendem Webinar teilnehmen: „Understanding the European value of cultural heritage: Die Macht der Netzwerke“, das am Freitag, den 24. März 2023 stattfindet.

Um diesen Verein zu unterstützen können Sie als Vertreter:in einer EHL Stätte viel tun: falls Sie das Beitrittsformular noch nicht ausgefüllt haben, machen Sie dies bitte gleich hier.

Und auch die Einzahlung des Mitgliedsbeitrags hilft dem Verein sehr und der Vorstand ersucht um Ihre rasche Überweisung, damit die Vertretung der EHL Stätten gewährleistet ist. Hier gibt‘s Information zu Ihrem Mitgliedsbeitrag.

Weiters sind BHÖ, UBW und das EHL@N Netzwerk Associate Partner der Wissens- und Innovationsgemeinschaft KIC für CCI, einer Organisation, die vom European Institute of Innovation & Technology (EIT) gefördert wird und eng mit der Europäischen Kommission zusammenarbeitet. Darüber hinaus ist dieses KIC in einen intensiven Gedankenaustauch über das Europäische Kulturerbe-Siegel involviert. Mehr zum EHL Netzwerk (Projekt) finden Sie hier.


FLIP2-INCREAS – öffnet neue Türen

Das FLIP2 Pilotprojekt INCREAS geht in die Verlängerung, um die Rückschläge der Covid19 Pandemie auszugleichen. Zu den bisherigen etwa 50 Workshops, die bereits durchgeführt wurden, kommen im letzten Quartal 2022 und im ersten des neuen Jahres 5 Konferenzen – oft spontan nach Bedarf angesetzt. Diese Konferenzen nehmen Bezug auf frühere Workshops, die Ergebnisse der Sub-Projekte und spezielle Themen des gebauten Kulturerbes und streben eine weit höhere Sichtbarkeit der Besonderheiten des Sub-Sektors an. Es verblüfft immer wieder, dass es im Bereich des gebauten Kulturerbes und im Speziellen der gefährdeten Bauhandwerke, so gut wie keine wissenschaftliche Forschungsarbeiten gibt. INCREAS hat sich, unter anderem, zum Ziel gesetzt, dies zu ändern. Auch in den Aktivitäten des Pact for Skills fällt das traditionelle Bauhandwerk gern durch den Rost: da es dem Bausektor zugeordnet wird, den dortigen modernen Anforderungen, aber nicht entspricht bzw. andere Bedürfnisse hat, ist der eine Faktor. Dass diese Handwerke aktuell nicht zu den CCIs zugeordnet bzw. dort nicht abgebildet werden, was überhaupt einer der Hauptgründe für die Einreichung des Projekts INCREAS war, ist der andere Faktor, der traditionelle Handwerke quasi zu Stiefkindern der Branche werden lässt. Durch aktives Networking und zahlreiche Events konnte ein Umdenken angestoßen werden, dass mittel- und langfristig Früchte tragen wird. Dies wurde vor allem in Workshops und Konferenzen zu den Themen „ESCO-Portal“ in Kooperation mit FLIP3 und „Skills at Risk“ deutlich, die diese Themen direkt angesprochen haben. INCREAS nahm auch am Event „Pact for Skills: Developing regional partnerships – Good practices from CoVEs, Cluster platform and 3S regions” am 4. Oktober 2022 sowie „ Pact for Skills: Synergies for skills partnerships under the Pact” am 12. Dezember 2022 teil. Somit werden zukünftig regionale Partnerschaften angedacht, um den Sub-Sektor zu stärken.

Eine große INCREAS Abschluss-Veranstaltung in Brüssel wird die wichtigsten Erkenntnisse und nächsten Schritte einem internationalen Publikum präsentieren. Details zum genauen Termin erfahren Sie im Jänner 2023 hier. Mehr Information zu INCREAS finden Sie hier.