Projektwelt Newsletter März 2023

Erasmus+ Project VI-TRAIN – verlängert

Das Erasmus+ Projekt VI-TRAIN – VIrtual TRAINing for traditional Crafts, welches bekanntermaßen die Voraussetzungen für ECQA-zertifizierte innovative Trainings für traditionelles/ bedrohtes Handwerk und den Umgang mit Bauschäden entwickelt bzw. für die Zertifizierung vorbereitet, hat Ende 2022 erfolgreich um eine 6-monatige Verlängerung angesucht. Damit können Verzögerungen, die durch die COVID19 Krise verursacht wurden, ausgeglichen und ein hochwertiges Projektergebnis erreicht werden.

chdem die Partner anwendbare neue Techniken, Technologien und Möglichkeiten der Digitalisierung analysiert hatten, wurden die am Besten geeigneten für den Einsatz im virtuellen Training ausgewählt. Da Beispiele im Fall von manueller, handwerklicher Arbeit so gut wie ganz fehlen, mussten die Partner nach Parallelen in der Anwendung suchen. Diese Vorgänge wurden dann genau überprüft, um zu sehen, ob sie sich auch für das Training von Handwerker:innen eignen. Dabei muss neben der Ausführung der handwerklichen Tätigkeit auch das Ergebnis virtuell verfügbar sein. Dies setzt gezielte Anleitung durch erfahrene Handwerker:innen voraus. Gerade dieses Training soll ja durch ausgewählte Digitalisierungshilfen unterstützt werden.

Im nächsten Schritt wurden die Learning Outcomes per Lernelement definiert, das Trainingsmaterial erstellt und die Fragen zum Selbst-Assessment, sowie die der Prüfung formuliert. Sobald dies alles in das ECQA Prüfungssystem eingegeben ist, können die Testkurse starten.

Diese „Learner Events“, wie die Testkurse in der Projektsprache genannt werden, finden im April, Mai und September 2023 in Bratislava, Cascais und Madrid. Genaue Daten für die spannenden ersten VI-TRAIN Kurse finden Sie hier. Mehr zu VI-TRAIN finden Sie hier


The European Heritage Academy feiert

Seit Spätherbst 2017, also schon seit ganzen fünf Jahren, bietet die Europäische Heritage Academy/EHA in Mauerbach gezieltes Training für Fachleute aus dem gebauten Kulturerbe an. Die von der Burghauptmannschaft Österreich/BHÖ und dem Bundesdenkmalamt/BDA gegründete Academy übernimmt die in verschiedenen EU-Projekten entwickelten Trainings-Module und veranstaltet laufend entsprechende Kurse. Mittlerweile werden 7 zertifizierte Module angeboten, die im Projekt MODI-FY bzw. PRO-Heritage entwickelt wurden.

Mit der neu entwickelten Weiterbildung im Bereich Energie-Effizienz in historischen Gebäuden – ein Thema, das gar nicht aktueller sein könnte – trifft die EHA den Nerv der Zeit! Immerhin wurde das Jahr 2023 im Oktober 2022 zum Jahr der Fähigkeiten erklärt (Year of Skills).

EHA leistet auf diese Weise, neben der sensiblen Erhaltung historischer Gebäude, einen direkten Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen und Energie-Verbrauch in/für historische Gebäude.

Alle Kursmodule werden sowohl in Deutsch wie auch in Englisch angeboten, um eine möglichst große Zahl an interessierten Teilnehmer:innen zu erreichen.

In Zusammenarbeit mit der Heritage Tribune soll zukünftig an der Internationalisierung des EHA-Angebots gearbeitet werden. Zusätzliche Trainer:innen in mehr europäischen Sprachen unterstützen das und entsprechende Projektanträge sind bereits eingereicht.

Die erfolgreichen ersten fünf Jahre der EHA werden im Rahmen der finalen Konferenz von INCREAS am 22. März 2023 in Mauerbach gebührend gefeiert. Auch erhalten viele Absolvent:innen zu diesem Anlass ihr Zertifikat.

Am besten melden Sie sich gleich zur Veranstaltung an.

Einen ausführlichen Fachartikel zum fünf-jährigen Bestehen der EHA finden Sie auch auf der EHA-Website. Mehr zur EHA finden Sie hier


EHL Heritage Label – geprüft

Seit 2013 – also genau zehn Jahren – verleiht die EU Kommission ein Kulturerbe-Siegel EHL an mittlerweile 60 historischen Stätten mit großer historischer Bedeutung für die EU und ihre Werte. Und mindestens jedes zweite Jahr kommen neue dazu.

Die Hofburg Wien trägt das EHL Siegel seit 2016 und hat wichtige Schritte getan, um diese Auszeichnung auch beibehalten zu können.

Das ist besonders wichtig, um einem regelmäßigen Monitoring durch die Kommission

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Stand halten zu können. Neben einem international beachteten Leitsystem wurde ein erstes Besucher:innen-Zentrum eröffnet und der barrierefreie Zugang in hohem Maß ermöglicht.

An weiteren wesentlichen Dingen wurde und wird gearbeitet, wie die Umsetzung einer CI (Corporate Identity) für die Hofburg Wien und Maßnahmen der Arealentwicklung für die größte zusammenhängende historische Profananlage in Europa.

Der nächste Monitoring-Prozess für die EHL Trägerstätte Hofburg Wien wird 2024 stattfinden und muss entsprechen vorbereitet werden. Kriterien des Monitorings sind der Vergleich der im Antrag beschriebenen Aktivitäten mit der tatsächlich erfolgten Umsetzung. Dabei sind die wesentlichen Abweichungen detailliert zu erklären und zu begründen. Ein ganz bedeutender Punkt in der Weiterentwicklung der EHL Stätte Hofburg Wien ist die Zusammenarbeit mit anderen EHL Stätten. Dazu mehr in der nächsten Ausgabe.


FLIP2-INCREAS – endet

In den bisher 2,5 Jahren hat das Pilotprojekt INCREAS sich mit den Anforderungen eines Sektors für Kulturerbe auseinandergesetzt, relevante Bereiche von ESCO und Skills Panorama ergänzt, sowie eine Reihe von interessanten Workshops organisiert bzw. durchgeführt. Gemeinsam mit anderen wesentlichen Projektergebnisse ist das Projekt jetzt so gut wie abgeschlossen. Jetzt ist es an der Zeit, das Erreichte dem interessierten (Fach-)Publikum vorzustellen. 

Das FLIP2 Pilotprojekt „INCREAS – INnovation and CREAtive Solutions for Cultural Heritage“ war die perfekte Gelegenheit, mehrere in den letzten sieben Jahren ergriffene Maßnahmen fortzusetzen: aufbauend auf EU-Projekten wie MODI-FY, PRO-Heritage, RCIA sowie dem Europäischen Kulturerbe-Siegel (EHL) – verliehen an die Union Lublin 2014 und die Hofburg Wien 2016.

Der Abgleich der ESCO Berufe bzw. der gelisteten Kompetenzen im Skills Panorama ist fertiggestellt und soll ein erster Schritt für eine zukünftig bessere Übereinstimmung von beruflichen Anforderungen und ausgeschriebenen Stellen ermöglichen. Mit der Identifikation der sektorspezifischen Berufe und Fertigkeiten ist die Grundlage für eine bestmögliche Struktur des Sektors für Kulturerbe und Kreativwirtschaft geschaffen.

Die großen Errungenschaften von INCREAS, wie Expert:innen-Pool und Online Marktplätze werden im Rahmen der Abschlusskonferenz einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Gerade die Marktplätze haben riesiges Potential als Drehscheibe für Produkte und Dienstleistungen des Kulturerbe-Sektors. Hier sollen Nutzer:innen einerseits ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten, andererseits auch ihren Bedarf an historischen (wiederverwendbaren) Baumaterialien decken können. Dadurch entsteht ein Europa-weiter Markt für traditionelle Baumaterialien, der dem Prinzip einer Klima-freundlichen Kreislaufwirtschaft entspricht.

Der Expert:innen-Pool erlaubt in Zukunft den Europa-weiten Zugriff auf Handwerker:innen und andere Spezialist:innen, die ihren Beitrag zur Erhaltung wertvollen Kulturerbes leisten. Eine Zusammenarbeit mit dem bestehenden TRAIN4SUSTAIN ESR Portal unterstützt diesen Anspruch und ermöglicht ein breitgefächertes Angebot, aus dem private Eigentümer und öffentliche Stellen die am Besten geeigneten Fachleute auswählen können. Um einen Überblick über gefährdete Berufe und Fertigkeiten (skills-at-risk) zu geben, zeigt auf der INCREAS Webseite eine Europa-Karte die Situation in den Mitgliedsstaaten.

Mehr Information und Einblick in die Ergebnisse des Pilotprojekts gibt eine entsprechende Abschlussveranstaltung. Die finale Konferenz von INCREAS findet von 22.-23. März 2023 im neu-geschaffenen EUCompCentre Mauerbach statt. Das Programm zur Veranstaltung, sowie einen Anmeldelink, finden Sie hier. Mehr Information zum Pilotprojekt INCREAS finden Sie hier